Durch mein Bestreben, viele
alte modellbauerische Sachen möglichst ím
Origi- nalzustand zu erhalten und zu betreiben,
wobei mir der Carrera Stratotronic
Sender des Carrera
Polizeibootes Helgoland einen Strich
durch die Rechnung machte. Die Empfangsanlage im Schiff
war defekt.. Also entstand die
Idee, den Carrera Sender umzubauen und mit
modernerer
Sendetechnik auszurüsten. Daher wurde ein
Graupner D8 40 Mhz Sender angeschafft, denn der ist für das Schiff
aus Baujahr 1975 brauchbar, wenngleich
er kein Carrera Sender
ist. Es war angedacht, die Elektronik des
Senders in den Stratotronic Sender einzu- bauen. Sollte der Umbau wegen der eventuell
zu großen Knüppelaggregate nicht möglich sein, besteht die Hoffnung, dass der Sender aus den 1980ziger
Jahren anstelle des Carrera-Senders in der Schiffsverpackung Platz findet
und daher immer beim Schiff bleiben kann. Nach
dem Eintreffen des 314-Senders wurde klar, dass
der Senderumbau nicht möglich ist, jedoch die
Styroporteile in der Schiffsverpackung eine
Verwendung des D8 Senders erlauben würde.
Ein
Handicap beim D8 Sender und den FM 314-Sendern war, dass
die Gas- raste fehlte und eine hergestellt
werden musste. |
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Graupner D8 40Mhz

Graupner 314 35Mhz |
Der D8-Sender und
seine Besonderheiten (AM)
Bei dem
Graupner D8-Sender trat nach dem Eintreffen
sofort das Problem auf, dass die Modulation SSM
(=wie AM),
eben ganz anders ist als zB bei einer MC 24 mit
FMSS Modulation.
Weiters war die Beschaffung des Empfängers auch
problematisch geworden, da ich für die Helgoland einen BEC-taug- lichen Empfänger brauche.
Ich kannte das nicht, dass es Empfänger wie den E 8
gibt, der über ein kurzes Kabel mit Strom
versorgt wird und dessen Kontakte untereinander nicht
wie gewöhnlich verbunden sind. Somit musste
ein Empfänger E 14 beschafft werden, der BEC-tauglich
ist. Und ein weiteres Quarzpaar mit SSM-Modulation
musste auch gekauft werden. Letztendlich kann das alte
Polizteiboot jetzt halbwegs stilgerecht mit
einer für Schiffe vorgesehenen älteren
und robusten Fernsteuerung mit 40 Mhz betrieben werden.
Abschließend muss ich eingestehen, dass es einfacher
gewesen wäre, wenn ich zuvor besser nachge- schaut
hätte, welche Modulation die D8 hat. - Der Unterschied
zur FM 314 ist auch an der Bauart der Senderelektronik
zu erkennen.
Weiters
gab es das Problem, dass keine Gasraste im Sender
vorhanden war. Es musste als Ersatz eine
Rasterung angefertigt werden, bei der ein Stift im
Knüppelgerüst am Neutralpunkt in eine Vertie- fung
in einem Federblech einrasten kann. Das ermöglicht, in
der genauen Mittelstellung den Gasknüppel leicht
einrasten zu lassen, wonach der Regler beim Einschalten
die Mittelstellung erkennen und der Gas- weg
noch vorn und nach hinten gleich groß einzustellen.
Die
Story meiner weiteren Sendersuche - FM 314
(FM)
Da ich ein zweites altes Modell, die Graupner
Commodore, ebenfalls mit einer einfachen älteren Fern- steuereung
betreiben wollte, fand ich eine preisgünstige Graupner FM 314 35Mhz-Steuerung und kaufte
sie. Ein Test des
gelieferten 314-Senders bestätigte die Funktion, sodass
er für die Commodore verwendbar wäre.
(Inzwischen fährt die Commodore mit einer Flysky
Steuerung mit Telemetriesensoren für Temperatur
und Akkuspannung und die 314 wird im Polizeiboot WIEN
verwendet)..
Nachdem es mir aber widerstrebt, ein Schiffsmodell mit
35Mhz zu betreiben, kaufte ich noch einen preisgünstigen
FM 314 40Mhz-Sender zu. In diesem Sender musste auch wieder
eine Gasraste einge- baut werden, die ich aus dem
35Mhz-Sender ausbauen konnte. Im 40 Mhz Sender war zwar
eine origi- nale Gasrasrtfeder eingebaut,
jedoch konnte in der originalen Knüppelrasterung für die
Neutralstellung keine Einkerbung für die
Mittelstellung hergestellt werden. Glücklicher Weise
sind die Knüppelaggre- gate der D8 und der FM
314 identisch, sodass die ausgebaute Gastraste aus dem
35Mhz-Sender ver- wenden konnte. Wie bei den
beiden anderen Sendern wurde auch hier ein Raststift im
Knüppelgerüst eingeklebt. Außerdem musste ich noch passende
Quarze, diesmal FMSS (die ich zuvor falsch gekauft
hatte), und einen für den Regler passenden Empfänger aus
meinem Fundus besorgen. Jetzt ist die Commodore tatsächlich
einsatzbereit.
Wie
eine Gasraste für meine Schiffsanwendungen hergestellt wird:
Die
Notwendigkeit einer Gasraste in Neutralstellung des
Gasknüppels einsteht aus meiner Auffassung, mit
dem Gasknüppel ohne weitere Maßnahmen, ein Schiff
vorwärts oder rückwärts fahren lassen zu kön- nen.
Wie andere Kapitäne das halten, ist mir unbekannt.
Natürlich könnte man mit einem zweiten Kanal und
einem gesteuerten Umpolschalter die Fahrtrichtung
umschalten und den Gasknüppel am vollen Gasweg
von Stillstand bis Vollgas nützen. Das möchte ich aber
nicht.
Bei der Verwendung
der Sender bestand anfangs der Mangel an einer
fehlenden Gasrasterung. Hier musste eine Methode gefunden werden,
damit die Sender für Schiffsmodelle verwendet werden
können. Die in Schiffen verwendeten
Regler
benötigen die Neutralstellung zur
Steuerwegdimensionierung nach dem Einschalten
des Senders. Mangels nachkaufbarer Originalrasten muss eine
Gasknüppelrasterung mit einer Raste für die Neutralstellung
angefertigt werden. Um eind Raste
einbauen zu können, musste zuvor der standardmäßige Hebel
mit der Feder für die
Neu- tralisierung der Knüppelstellung
entfernt werden. Wäre er bestehen geblieben, müsste man den
Gashebel ständig in einer Stellung halten,
damit
das Schiff fährt. Lässt man den Hebel aus, steht
sofort der Motor. Das ist bei Modellschiffen
aber nicht wünschenswert, birgt aber die Gefahr, dass bei
Nicht-Neutralstellung des Hebels z.B. durch einen Anfänger, das Schiff ständig
weiterfährt.
Nachdem die Knüppelaggregate beider Sender
gleich sind, wurde aus Karton ein Musterstück als
Vorla- ge für die zwei Bleche angefertigt. Danach
wurde für beide Sender je ein Bügel aus
Berylliumblech 0,25mm angefertigt. In der Mittelstellung des
Knüppels wurde genau am Punkt der Neutralstellung mit
einem
Körner eine Vertiefung eingebracht, in die ein
im Knüppelgerüst eingesetzter Stift einrasten kann.
Nach der Montage entsteht durch das vorgespannte Blech Reibung,
sodass der Hebel in jeder Stellung stehen bleibt. Wird
der Knüppel über die Neutralstellung bewegt, spürt
man das leiche Einrasten. Zusätz- lich wurden
außen am Knüppelfuß und am Gehäuse kleine weiße
Markierungen angebracht, um auch optisch die Mittelstellung erkennen zu können. - Jetzt sind beide
Sender einsatzbereit und können den Schiffen zugeordnet
werden. Nach dem Kauf einer weiteren FM 314
stellte ich fest, dass in diesem (offenbar originalen)
Sender sehr- wohl eine Gasraste vorhanden war.
Dennoch wurde eine Gasraste wie oben beschrieben
eingebaut, um die Mittelstellung besser
erkennen zu können.
Erfahrungsbericht:
Die 314 ist eine gute aber einfache
Fernsteuerung ohne der heute üblichen
Programmiermöglichkeiten. Für einfache Modelle
und Schiffe ist das auch ausreichend, insbesondere hat
sich die Eigenbau-Gasraste gut bewährt. Nach
mehreren Fahrten mit Batterien im Sender war nur ein
minimaler Stromverbrauch zu erkennen. Da ein 8-zelliger
Senderakku 2700NiMh vorhanden war, wurde er eingebaut. -
Bei Langzeitlage- rung den Akku abstecken.
Eine D8 - Steuerung funktioniert wuie die FM
314. Sie wurde in 40mHz.Version angekauft und wird pro- blemlos
im Polizeischiff Helgoland verwendet. Der Unterschied D
8 zur FM 314 ist, dass die Beschaffung von
AM-Empfängern und AM-Quarzen (SSM) deutlich
schwieriger ist. Beim Kauf eines Set darauf achten, dass
die Anlage auch bequarzt ist.
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