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    FUNK-BOY      (Albert Novotny)
 

 
 Mein guter Freund Berti rief mich an und fragte, ob ich Interesse an seinem
 Funk-Boy hätte, denn er entsorge sonst das Modell. Ich wusste, dass das Mo-
 dell hervorragend gebaut ist und sofort einsetzbar wäre. Eile hatte ich ja keine,
 doch dieses Modell hätte ich früher schon gerne gebaut, doch fehlte mir die not-
 wendige Geduld und Bauerfahrung dazu. Berti hatte es bei einigen Antik-Wett-
 bewerben äußerst erfolgreich eingesetzt, doch nun ist die Wettkampfzeit vorbei.
 Von einem solchen Modell konnte ich immer nur träumen, einem Modell aus der
 Frühzeit des Modellfluges (~1955). -  Ich nahm sein Angebot natürlich mit rie-
 siger Freude sofort an und habe mit ihm vereinbart, dass wir heuer (2022) ge-
 meinsam das Modell einmal fliegen werden.
 
 Nachdem ich das schöne und imposante Modell mit diversen Erklärungen und
 Unterlagen übernehmen durfte, war ich sehr stolz, dass mir Berti sein altes Lieb-
 kind anvertraut hat. Ich werde es immer gut und vorsichtig behandeln, denn ich
 würde wohl nie mehr zu so einem perfekten Antik-Motormodell kommen.

 Technische Daten:
 Spannweite: 1600mm, Rumpflänge: 1070mm, Fluggewicht: 1570g
 Tragende Fläche: 22,5 dm², Flächenbelastung: 43,6 dm2
 Schwerpunkt: zwischen 110 - 113mm,
 Motor: OS FS 20 Surpass, Propeller 10x3 APC Zweiblatt,
 Fernsteuerung: MC 24-Jeti2,4Ghz, Funktionen: Gas, Höhen- und Seitenruder
 Akku: 4,8V 2500mAh
 


Funk-Boy (von W. Kruse, 1953)
Video

Funk-Boy und sein Erbauer und Pilot
 Albert Novotny

 
 Meine "Funk-Boy" Story
 
 Im Alter von knapp 10 Jahren war ich im Internat bei den Schulbrüdern in Strebersdorf. Bei den dort
 jeden Mittwoch nach dem Mittagessen obligaten Spaziergängen, lauschte ich den Erzählungen eines
 Klassenkameraden zu dessen Erklärungen zum Thema Modellflug. Er hatte davon bereits viel von seinem
 Vater gehört und gesehen, denn der betrieb Fesselflug und war auch bei Wettbewerben aktiv. Somit be-
 kam ich erstmals Motorenkunde näher gebracht und auch modellbauerische Tricks, mit denen seiin Vater
 seine Modelle optimiert hatte. Bei den Spaziergängen natürlich immer dabei, der SPERL-Katalog, ein
 kleines Büchlein mit Bildern von Modellen, Motoren und Zubehör für denModellbau. Natürlich schwärmten
 wir von ferngesteuerten Flugmodellen, die zu Hauf im Katalog angeboten wurden. Neben der Elektra von
 Graupner war damals der Funk-Boy ein astronomisch weit entferntes Wunschmodell.

 Bei den Graupner Modellen gab es damals schon vorgestanzte Teile usw., jedoch den Funk-Boy gab es
 nur als Plan mit einem Paket Holz, Leisten, Leim, Bespannpapier und Bespannlack etc. Eine weitere
 Hürde bestand in der Wahl, mehr noch in der Beschaffung eines Motors und gar einer Fernsteuerung.
 Undenkbar! So blieb es immer ein Traum von mir, einmal so ein Modell zu haben und damit fliegen zu
 können.

 Zwischendurch packte mich zwar ein Wunsch, ein antikmodell doch zu bauen und die Geduld für die
 lange Bauzeit aufzubringen. Doch als ich das Paket mit Leisten und Sperrholz und einen nichtmal halbfor-
 matigen Plan vor mir ausbreitete, war es auch schon vorbei. Das alles schenkte ich einem erfolgreichen
 Freiflugpiloten aus meinem Klub, der sich dann später mit dem Projekt "Goldhan" auseinandersetzen
 wollte. -  Damit blieb es nur bei der anerkenneden Bewunderung meins Freundes Albert Novotny, der
 solche Modelle immer mit größter Sorgfalt, Genauigkeit und Geduld zu bauen imstande war. Noch dazu
 war er mit diesen Modellen, besonders auch mit dem Funk-Boy bei Antik-Wettbewerben immer an vor-
 derster Stelle zu finden.

 Mit fortschreitendem Alter wird jedem fleißigen Modellbauer bewusst, dass er nimmer mit allen Modellen
 wird fliegen können. Auch Freund Berti sah das so und verschenkte einige wertvolle Modelle an Menschen
 wie mich, die so ein tolles Modell schätzen, damit umgehen, es bewahren, es aber selbst nie hätten bauen
 können. -  Danke Berti!, du hast mir eine riesige Freude bereitet und ich werde au´f dein Siegermodell gut
 aufpassen. (NÖ. Landesmeister Antik Motormodelle und Sieger bei internat. Antikmodell Wettbewerb)


 Und nun zum Modell....

 Das sehr gepflegte, fast neu aussehende Modell, ist nach einem Plan von W. Kruse gebaut worden. Das
 ursprünglich als Freiflugmodell beachtlicher Größe in den Jahren vor 1953 konstruierte Modell wurde nicht
 als Bausatz verkauft. Alle Teile mussten dem Plan entsprechend angefretigt und verbaut werden.

 Freunde des Antikmodellbaus haben die ehemaligen Freiflugmodelle mit den, in den späten 50ziger
 Jahren verfügbaren voluminösen Tipp-Fernsteuerungsanlagen ausgerüstet. In den Jahren danach, als die
 Proportionalfernsteuerungen leistbar wurden, konnten immer kleinere Freiflugmodelle nachgebaut und ge-
 flogen werden. Berti baute einige Antiksegler, wollte auch ein Motormodell für diese Wettbewerbsklasse
 haben, also baute er sich den Funk-Boy.

 Das Modell ist genau nach dem Plan gebaut worden, damit es bei den Wettbewerben der kritischen Be-
 wertung standhalten kann. Erlaubter Weise durften anstelle der früher überwiegend verwendeten Diesel-
 motore auch Glühzünder verwendet werden. Im Modell wurde ein OS FS 20 Surpass Viertakter eingebaut,
 der zu der grundlegenden Motordimensionierung passt.

 Der große Flügel mit der für Freiflug damals üblichen großen V-Form wird auf der ebenen Flügelauflage
 am Rumpf mit Gummiringen (200x10x1, Autoschlauch) in X-Form aufgezogen, befestigt. Mein Freund
 hat zusätzlich einen Drahtbügel unter dem Rumf durchlaufend angefertigt, der das seitliche Wegrutschen
 der Gummiringe im Flug verhindert.

 Wie im Plan enthalten, wurden unter der Tragfläche beidseits herausnehmbare Teile angefertigt. Dies
 diente dazu, die ehemals riesigen Empfangsanlagen einbauen und warten zu können. Damit sich die Sei-
 tenelemente im Flug nicht lösen können, werden sie mit quer um den Rumpfboden verlaufenden Gummi-
 ringen gesichert.

 Der Rumpf ist nach dem Bugteil mit Motor und Tank aus Leisten gebaut, die mit Papier bespannt sind.
 Der Rumpfbug ist eine feste Balsa-Konstruktion, deren Motorspant auch als Fahrwerksträger eines gut
 gefederten aber nicht lenkbaren (Freiflug) Fahrwerks dient. Hinter dem Motorspant befindet sich der mit
 einem Türchen zugängige Akkuraum. Oberhalb des Akkus liegt der Tank und das Gas-Servo. Die ausge-
 klügelte Anlenkung des Drosselkückens ist bewundernswert, da sie eine einfache Wegeinstellung am
 Drosselhebel ermöglicht.

 In der Kabine sind am Boden zwei Servos für Höhen- und Seitenruder eingebaut, die mit den Steuerflä-
 chen mit einem Gestänge verbunden sind. Vor den Servos ist der Platz für den Empfänger und eine
 Spannungskontrolle.

 Das Höhenleitwerk mit einem vollsymmetrischen Profil wird von unten an den Rumpf angeschraubt. Im
 Freiflug hielten natürlich Gummiringe das Leitwerk. - Zum Schutz des Modells wurde eine Schutzmantel
 aus Noppenfolie angefertigt.

 Was ist vor dem Start wissenswert

 Der OS FS 20 Motor hat ausreichend Kraft, das Modell vom Boden zu starten. Als Propeller hat sich eine
 10x3 APC Zweiblatt Luftschraube als günstig erwiesen, wie mir mein Freund erklärte. Der eingebaute
 Tank nimmt ausreichend Treibstoff für etwas längere Flugzeiten auf. Als Treibstoff wurde immer Coolpower
 verwendet. Bei der Montage der Tragfläche muss darauf geachtet werden, dass der mittige Führungsstift in
 der Tragfläche in der in der Rumpfauflage befindlichen Bohrung einrastet. Danach können die Gummiringe
 diagonal aufgezogen werden.

 Kleine Nacharbeit am Bugfahrwerk

 Das Bugrad ist durch seine Bauweise nicht einfach für Geradeauslauf ideal, es federt aber allfällige Stöße
 auf die Rumpfnase gut ab. Da das Rad etwas schief gestanden ist, habe ich eine Radöse gelöst und den
 Federdraht um 3mm gekürzt. Danach konnte die Radöse wieder mit Silberlot angelötet und das Rad wieder
 montiert werden. Um den Geradeauslauf einzustellen muss man, wenn erforderlich, die beiden Federdrähte
 mit einem dazwischen eingefädelten Schraubenzieher in die richtige Radposition verdrehen.

 Flugbericht

 folgt später.... vielleicht?

 Schutzverpackung
 
 Nachdem ich derzeit keine Gelegenheit sehe, mit dem sehr erhaltenswerten Modell zu fliegen, wurde eine
 Kartonverpackung aus altem Verpackungsmaterial hergestellt. Der Rumpf kann dort eingeschoben werden
 und ist das ein guter Schutz gegen Staub und gegen Beschädigungen. Der Empfängerakku (4Z Nimh) blieb
 im Akkuschacht, um für die künftige Schwerpunktermittlung herangezogen zu werden. Beim Betrieb wird
 eine Akkuerneuerung notwendig sein.

 Die Schachtel hat einen Tragegriff und es darf keine andere schwere Belastung oben aufgestellt werden,
 wenn das Modell am Dachboden abgestellt wird. Die Tragfläche iund das Höhenleitwerk sind in Schutzfolie
 gehüllt und werden ebenfalls am Dachboden aufbewahrt.


       
´Das Geschenk - nun mein Funk-Boy      
       
    ehemals gebaute Modelle ein angebotener Bauplan für Funk-Boy
Bauplan mit Namen Konstrukteur Türchen zum Akkuraum der Akkuraum abnehmbarer Seitenteil
der Hecksporn Anlenkungen der Ruder Ansicht des Motörchens geniale Kückenanlenkung
Blick in die Kabine   Empfänger und Spannungskontrolle  der Akkuraum 
 
das zum Schutz verpackte Modell Aufbewahrungsbox fertigh wie im Hangar untergebracht