Technische Daten: Spw: 1660mm, Gewicht: 4,04 kg, Motor:15 ccm
Hype-Coolfire-91.
Erinnerungen an die Reparatur
Der Tragflügel ist die große Herausforderung, da
gibt es, wie man sehen kann, einiges zu rekonstruieren.
Und wenn irgend möglich soll ein mechanisches Einziehfahrwerk eingebaut werden. Zu
diesem Zweck verwende ich das mechanische Einziehfahrwerk aus der vor kurzem verendeten Kwick Fly. Dazu
noch zarte Federbeine und das müsste dann schon passen. Zuerst muss aber das fixe und wirklich fix eingebaute
Fahrwerk herausgetrennt werden. Mit etwas Schweiß ist das gegangen und auch die Schrägstellung der Fahrwerksbeine, - um das
"Kopfstandmoment" auf
Rasenflugplätzen zu verringern -, konnte hergestellt werden.
Die nächsten Schritte wenden sich zur Rekonstruktion der besonders
durchlöcherten Tragflächenhälfte. Zu dem Zweck muss ich mittels dünnem Pappendeckel die Rippenform der guten Flächenhälfte
abnehmen, um sie als Passform für die neu herzustellenden Rippen nützen kann.
Zwischendurch wurde der Kopfspant mit dem Rumpf verklebt. Leider habe ich
mit der Mischung für die Zusatzklebungen im Rumpf vom Epoxy einen sehr alten Härter erwischt und das dauert dann
..... Auch bei der Motorhaube müssen alle alten Öffnungen für den Zylinderkopf usw. geschlossen werden, da der neuen
Motor anders eingebaut wird.
Langsam schreiten die Reparaturen fort und das Fahrwerk wurde eingepasst.
Anschließend erfolgte der Ein- bau der Querruderservos. Danach wurde die Bespannung aufgebracht, doch das war
wegen der nicht aufzutreibenden olivfarbenen und der blauen Folie auch nicht ganz einfach. Na für die
Trainingsmaschine soll das aber auch kein Problem darstellen.
Der letzte Schritt
war der Motoreinbau und der Einbau der Servos im Rumpf.
Kein Problem, es waren ja schon mal welche eingebaut. Dann wurde der Schwerpunkt eingewogen und so der
Aufbewahrungsort für den Akku festgelegt. Die Schwerpunktlage lt. Plan ist bei 110mm, was auch bei der Spitfire 1 vom
Vorbesitzer eingestellt worden ist. Durch die Gegebenheiten im Rumpf und um für den Beginn auf der sicheren Seite zu
liegen, wurde von mir der Schwerpunkt auf 105mm eingestellt.
Die Vermessung des Modells ergab, dass die EWD zwischen 0,75 und 1 Grad
beträgt. Eine geringe Schrän- kung von ca.0,5 Grad liegt vor.
Flugberichte
Der Bericht vom
Erstflug fällt sehr positiv aus. Bis auf ein bis zwei
Zacken beim Querruder und Höhenruder hat alles gepasst; das Modell fliegt wie auf Schienen. Quer fliege ich mit 40% Expo,
Höhe mit 30%. Interessant war, dass meine Bestrebungen das Fahrwerk so einzubauen, dass das Kopfstandmoment beim
langsamen Rollen auf der Graspiste verringert wird, von Erfolg waren. Das Modell lässt sich gut mit voll
gezogenem Höhenruder auf dem relativ hohen Rasen manövrieren. Beim Start ist das übliche Problem des Rollens des Modells
nur am Hauptfahrwerk. Gibt man zu viel Höhe, dann kann es zum Strömungsabriss kommen. Doch die zwei ersten
Starts
verliefen zufriedenstellend wenn man davon absieht, dass ich den Querwind mit dem Seitenruder nicht
genügend
ausgesteuert habe um genau in Pistenachse zu fliegen.
Der billige Hype-91-Motor selbst hat ausreichend Kraft und verleiht dem
Modell eine passable aber beherrsch- bare Reisegeschwindigkeit. In angedrücktem Zustand beginnt auch diese Spitfire
(wie meine 1-ser Spit) leicht zu schwänzeln. Alles in Allem bin ich froh dass ich das Modell wieder repariert und
reaktiviert habe. Damit kann man gut üben und muss nicht auf Kwick Fly
oder andere Moidelle. zurückgreifen.
Nachsatz: Bei mehreren Flügen ergaben sich
immer wieder vergaserbedingte Motorprobleme
(Originalverg.), die sich
auch beim Rückenflug sehr störend
zeigten. Nun entschloss ich mich, einen neuen OS 91 FX
einzu- bauen, dessen Verläßlichkeit und
vielleicht
etwas mehr Leistung, mehr Flugspaß brachten. Inzwischen ist
es so, dass mein Modellflugfreund und Experte mir im Training
sagt, langsamer zu fliegen, da andernfalls die Wenden zu
weiträumig würden und das Einfliegen auf die Pistenachse
dadurch schwieriger sei. - Er hat recht, also Vollgas
nur bei extremen Steigflügen und natürlich in der Start-Roll-Endphase.
Flug: 20.09.2010: Inzwischen
ist ein Jahr vergangen und ich habe die Spitfire als
Motorenversuchsträger wieder aktiviert. Ich habe wieder einen Hype 91 eingebaut, diesmal mit einem
nagelneuen Webra Dynamix- Vergaser und einem Alu-Distanzring für die Vergaserbefestigung.
Die Rechnung ist bisher bei vier Flügen aufgegangen,
denn der noch immer nicht vollständig eingelaufene
Motor bringt nun auch schon fast die Leis- tung des OS 91
FX. Fliegerisch hatte ich heute in der Runde
nach dem Start, bei einem langsamen Vorbeiflug über dem
Platz, ein Rad verloren. Ein Fliegerkamerad
fand es im Gras und ich fabrizierte nach einem schönen Flug eine perfekte Bauchlandung. Hier bewährte
sich der die Silouette der Spitfire entstellende
Auspufftopf. Die Maschine landete mit Speed und flach
wie ein Segler. Nach ca. 30m mit Bodenkontakt versuchte
ich das Heck zu Boden zu drücken um zu stoppen, was aber
Zum Abheben des ausgleitenden Modells führte.
Glück- licher Weise verlief die Rutschbahn dann an zwei Modellflugkollegen und an den Tischen vorbei
und endete kurz vor einem Absperrungssteher. - Das Rad
montiert und ein neuerlicher und schöner Flug
konnte absolviert werden. Zu den
Flugeigenheiten des Modells ist zu sagen, dass das
Schwänzeln nich nur bei Vollgas auftritt. Es ist auch
bei langsam geflogenen Kurven ein sehr
deutliches Schwänzeln zu verzeichnen. Daran ist nicht das
Spiel der Anlenkungen daran Schuld,
sondern vermutlich die aerodynamische Konzeption des
Modells (Flügel- form, Rumpflänge,...). Egal,
als Trainingsmodell ist die alte restaurierte Spitfire
für mich heute sehr wertvoll. Bei einem neuerlichen Flug im Jahr
2011 trat beim Hype 91 ein Kurbelwellenbruch auf, der mit dem Abflug des Propellers einherging.
Der schwere Metallspinner mit dem Dreiblattprop sauste
davon und in einen Baum, bei dem er viele Blätter abriss.
Der Landeanflug mit Landung stellte sich als problemlos
heraus. Ein lieber Freund verfolgte den Einschlag und fuhr den Propeller von der Einschlagstelle
neben der Straße holen. Er fand ihn wieder.. Nachdem
eine Ersatzkurbelwelle vorhanden war, musste kein
anderer Motor eingebaut werden. Beim zerleg- ten
Motor zeigten sich keine anderen Schäden. Beim Zusammenbau
wurde das Hauptlager auch neu gege- ben und danach
der Motor wieder im Modell eingebaut. Da beim Vergaser
und der Hauptdüse keine Änderun- gen vorgenommen
worden sind, ließ sich der "neue Motor" wieder problemlos
betreiben.
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