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   Schwips   (ein Oldtimer Motorflugzeug von Oskar Czepa  -  verschenkt)
 

 
 Als Freund alter, viel geflogener und reparaturbedürftiger Flugmodelle, halte ich
 Ausschau, wo ich diese alten, technisch nicht sehr aufwendigen und gutmütigen 
 "Gustostückerl" finden kann. Durch einen Zufall kam ich mit einem alten Bekannten
 und ehemaligen Klubkameraden ins Gespräch und er bot mir an, seine letzten drei
 Motorflieger zu übernehmen. Ich hatte eine große Freude damit und danke
 O. Czepa für das mir überlassene "Erbe".

 Es ist für mich interessant und anspornend, alte Modelle wieder in Schuss zu
 bringen. Dabei achte ich darauf, dass der Originalzustand weitgehend erhalten
 bleibt. Da die Modelle alle oft geflogen worden sind, weisen sie eben kleine Dellen
 und Schäden auf und der Lack ist vergilbt. Diese Abstriche von der Schönheit
 muss ich hinnehmen. Auf die Flugsicherheit wird sehr geachtet und alle relevanten
 Arbeiten zur Erhaltung der Festigkeit usw. werden natürlich vorgenommen.
 
 Vorweg kann ich sagen, dass sich der überschaubare Aufwand zur Wiederinbe-
 triebnahme lohnt, denn die Modelle fliegen sehr gut und unproblematisch. Trotz
 des Alters von gut 40 Jahren fliegen sie auch 2016 wieder.
 
 Unten habe ich die ersten Fotos der Modelle eingestellt, so wie sie sich nach der
 Entstaubung gezeigt haben. In zwei Modellen sind noch Motore drinnen und teil-
 weise auch noch Servos aus den frühen 80-ziger-Jahren.





Modell  "Schwips" , 3,5ccm


 Das Modell "Schwips"

 Das zweite motorisierte Modell ist ein Tiefdeckermodell mit ca. 1,4m Spannweite. Angetrieben wird es mit
 einem 3,5ccm Webra Motor. - Wie bei der genauen Beschau des Fliegers festgestellt werden konnte, wurde
 er noch in Zeiten der 27 Mhz-Anlagen geflogen. Um 1968 gab es die Varioprop 12, die auch eingebaut war. 
 Beim Treibstoff war Rizinusöl als Schmiermittel angesagt. Und die in 35 Jahren im Motor befindlichen Rück-
 stände davon, machen sich deutlich bemerkbar. Man kann heute den Motor nicht durchdrehen, er steckt quasi.

 
 Zuerst wurde der Rumpf aller Einbauten entledigt, also die alten grauen Graupner Servos ausgebaut, sowie
 der Tank entfernt und der Motor samt dem Motorträger und Bugfahrwerksspant abgebaut. So konnte auch die
 wichtige Frontpartie des Rumpfes geprüft werden.

 Als erste größere Arbeit wurde der Motor wieder instandgesetzt. Der Motor wurde vorerst teilzerlegt und eine
 Woche lang in Spezialbenzin (Lösöl) gelegt, der die Rückstände und Verharzungen lösen sollte. Nein, das hat
 diesmal gar nicht funktioniert. Nur starkes Reinigungs- und Entrostungsspray half bisher ein wenig.
 Nur mit großer Mühe und mit verstärkter Erwärmung des Gehäuses gelang mit "unmechanischen Mitteln", der
 Ausbau der Laufbüchse. Das wurde auch dadurch erschwert, dass sogar der Kolben an der Laufgarnitur ange-
 harzt war. Schließlich war die Laufbüchse entfernt, dann konnte der Kolben ausgebaut werden.
 Mit leichten Schlägen auf einen auf der Kurbelwelle aufliegenden Holzklotz ließ sich die Kurbelwelle ausbauen.
 Das vordere Kugellager konnte mit einem Durchschlag von innen nach außen geschlagen werden. Einzig das
 Hauplager stellte sich als fast unlösbares Problem dar. Brutal. Nur die mehrfache Anwendung eines starken
 Reinigungssprays und danach die eines Kriechöles dürfte ermöglicht haben, dass sich das Lager lösen ließ.
 Auch das Erhitzen der Lagerumgebung brachte vorerst nicht das erhoffte Freigehen des Kugellagers. Schließ-
 lich konnte mit einem Durchschlag, der durch die Kurbelwellenbohrung zwischen Gehäuse und dem Lagerring
 an mehreren Stellen angesetzt werden konnte, das Lager herausgeschlagen werden.
 Anschließend erfolgte eine Reinigung und wieder Verwendbarmachung der diversen Motorteile.

 Nachdem ich in meinem Kugellager-Vorrat die notwendigen Kugellager liegen hatte, konnten sie sofort einge-
 baut werden. Nach dem Einsetzen der Lager und des Kolbens in das erhitzte Gehäuse, konnte wieder die
 Laufbüchse eingesetzt werden. Die Montage des Zylinderkopfes folgte nach und anschließend konnte der
 Motor mit dem hinteren Gehäusedeckel mit einer Aludichtung versehen, an den Bugfahrwerksspant ange-
 schraubt werden.

 Nun begannen die Arbeiten zum Einbau neuer Servobretter. Wegen der anderen Bauart der Servos musste die
 Anlenkung der Servos in neuer Form erfolgen. Danach konnte das Steuergestänge für das Bugrad eingehängt
 und der Motor mit dem Fahrwerksspant angeschraubt werden. Das Servo für das Gas konnte nur liegend einge-
 baut werden, was ein wenig schwierig war. Auch das Servo für die Querruder musste mit einem Mehraufwand
 an Bastelei untergebracht werden, da der Abstand der Gestänge an den Unterseiten der Servos für Höhe und
 Seite zu greing war und die Gestänge streiften. Last not least musste ein Schwerpunkt gefunden werden, sprich
 ein Ort für den Akku und den Empfänger. Nach ein wenig Probieren ergab sich eine Lage die "gut aussieht"
 und die Hoffnung besteht, dass damit der richtieg Schwerpunkt eingestellt ist.

 Interessant ist eine E-Mail des Vorbesitzers, der mich vor dem Fliegerle warnt, denn der Name "Schwips" käme
 nicht von ungefähr. Er beschrieb mir, dass das Modell urspünlich mit einem 6,5ccm HP-Motor angetrieben war.
 Der Motor verlieh dem geplanten Eigenbau zum "locker Fliegen nach der Arbeit-Modell" höllisches Flugverhal-
 ten und Tempo. Wie betrunken verhielt sich das Modell in der Luft. Bereits nach dem Erstflug wurde ein Webra
 3,5ccm Motor eingebaut, der den Flieger dann brauchbar werden ließ. - Das alles macht mich natürlich noch
 mehr gespannt, wie und ob das Modell bei mir zum Fliegen kommt.

 Spannend war auch die Befestigung des Prop und des Spinners. Da die Kurbelwelle des Motors sehr kurz ist,
 wird die Montage eines Graupner Super Nylon 8"x4" Props zum Problem. Es stehen nämlich ohne jeglicher
 Unterlegscheibe nur gut 3 Gewindegänge für die Befestigung des Props zur Verfügung. Bisher hat es kein
 Problem mit der Befestigung gegeben. - Sollten Schwierigkeiten auftreten, danns muss ich einen Prop im
 Bereich der Nabe um 3mm dünner fräsen, dann tragen ausreichend viele Gewindegänge. - Damals ..., da gab
 es Holzpropeller in 8"x4", die, weiß Gott warum, deutlich dünner an der NAbe waren als die heute erhältlichen
 Nylonpropeller.

 Motoreinstellung

 Zur Flugvorbereitung wurde der überprüfte Tank befüllt und auf Dichtheit kontrolliert. Es war kein Leck zu ent-
 decken. Nun kann die Einstellung des Motors erfolgen, der bereits einige Takte in der Garage gelaufen ist. Er
 hört sich gut an. Am nächsten Tag folgte das Einstellen des Motors. Da im Zuge des Motorservices auch der
 Vergaser vollständig zerlegt werden musste, war die Findung der richtigen Einstellung ein etwas zeitraubender
 Vorgang. Jedenfalls gelang es rasch die richtigen Einstellungen für Leerlauf und Vollgas zu finden. Selbst das
 Standgas lässt sich ziemlich niedrig einstellen und beim Öffnen des Vergasers nimmt der Motor das Gas
 ordentlich an.  Ich denke die Einstrellung für den Erstflug perfekt passt.

 Mangels Zeit und Platz trennte ich mich ungeflogender Weise von dem netten Modell. Ein lieber Klubkamerad
 war durch einen Absturz in Modellnot geraten und ich freute mich, ihm mit dem Fliegerle aushelfen zu können.

       
Schwips     der stark verharzte Motor nach dem Benzinbad
so sah das Innenleben vorher aus  Einblick auf gereinigten Hauptlagersitz  Blick in die Zylinderbüchse  das vordere Kugellager 
 
Blick in die entrostete Laufbüchse  das wieder bewegtliche Pleuel  die gereinigte Kurbelwelle  der wieder funktionsfähige Vergaser 
der fertig zusammengebaute Motor an der Bugfahrwerksaufnahme      die Servos für H und S
     
    das fertige Modell  
 
    passt alles genau? Vater und Sohn bewundern das Modell
 
früh übt sich Konstantin im Umgang ... mit einem Modellflugzeug