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Das neu aufzubauende Modell war
ursprünglich ein Experimentalmodell für Solar- flug von
O. Czepa, der damit verschiedene
Auswirkungen von diversen Änderun- gen an Tragflächen etc.
erprobt hat. Schließlich waren die Tests
abgeschlossen und die Reste des Modells landeten
im Lager. Nachdem das Lager geräumt wer- den musste, bekam
ich die Möglichkeit, mir diverse Sachen zu
nehmen, die ich gerne haben wollte. Darunter
befanden
sich die Teile des nachstehend beschrie- benen Modells.
Der stabartige Kastenrumpf ist in
Leichtbauweise gebaut. Das Höhenruder und das
Seitenruder waren unbeweglich, da nur Gleitflüge mit dem
Modell geflogen wirden sind. Höhen und
Seitenruder sind in Brettbauweise mit Papierbespan- nung
gebaut. Die nicht zum Rumpf passenden Tragflächen sind
in Rippenbauwei- se hergestellt. ´Künftig wird
die Tragflächenhalterung vereinfacht und die Flügel mit
Gummiringen auf der Flügelauflage befestigt.
Technische
Daten: Spannweite: 2000mm, Länge: 1350mm,
Fluggewicht: 860g, Motor: Joker K 2826-14-V3/1180kV, 240W, Prop: 9x5, Strom: 6,7A Regler:
Roxxy 25A, Akku: 2 LiIon Zellen, 2900mAh
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Solong II Flugvideo
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Der
Umbau beginnt
Begonnen
wurde damit, dass die ehemalige Tragflächenaufnahme und
das Blei auf der Unterseite des Rumpf es
entfernt wurden. Danach wurden die beschädigten Stellen des Höhen und Seitenruder neu be- spannt.
Anschließend konnte mit der Revision der Flügel begonnen
werden, wobei auf einer Tragfläche das Tragrohr
in den Flügel hineingeschoben war und herausgezogen und neu
eingeklebt werden musste. Da die Flügel nicht
zu der ehemaligen Tragflächenbefestigung am Rumpf passten, wurde
dieser Aufsatz vom Rumpf entfernt. Nun war der
Zeitpunkt gekommen, an dem zu entscheiden war, wie es
mit dem Expe- rimentalmodell weiter gehen könnte.
Der Entschluss ergab, dass der Flieger als
ferngesteuerter elektrisch angetriebener
Leichtwindsegler
eingesetzt werden soll.
Gewichte
der Einzelteile vor dem Umbau Rumpf:
98g, Hlw+Slw: 22g, 2 Flügel: 338g, insgesamt: 458g erste
Abwaage zwischendurch Rumpf mit
Leitwerken, Servos und Motor: 230g Abwaage
nach Erstflug Gesamtgewicht: 755g
Rumpfarbeiten
Dazu ist der
EInbau zweier 5g-Servos im Rumpfheck vorgesehen, um
Seiten- und Höhenruder zu steuern. Das
Rumpfvorderteil musste um einige Zentimeter gekürzt
werden, damit ein kleiner Außenläufer E-Motor
angebaut werden kann. Zur Befestigung des
Motors wurden vier 30mm lange Hartbalsa-Dreikantleisten
in die Rumpfecken geklebt. An diesen
Eckleisten wird der Motor mittels Montagekreuz und mit
passenden Holzschrauben angeschraubt. Mit einer Öffnung
kurz nach dem Motor
am Rumpfoberteil wurde die Möglich- keit geschaffen,
den Akku, den Regler und den Empfänger im Rumpf
unterbringen zu können. Ein Reisen- auer
Spinner mit einer 5mm Wellenbohrung und 38mm Durchmesser
wurde am Ende der Umbauten am Rumpf montiert.
Das
Leitwerk
Bei
dem Modell war das ehemals verwendete Höhen und
Seitenleitwerk dabei. Beide Teile sind fix und müs- sen
zum steuern des Modells umgebaut werden. Beim
Höhenleitwerk wurde auf der linken Seite eine Ruder- klappe
ausgeschnitten und mit Scharnierband angeklebt.
Weiters wurde das Servo in der Seitenruderfinne eingebaut
und mit einem krzen Gestänge mit der Ruderklappe
verbunden. Somit sind +/- 12mm Ruderweg möglich.-
Das Seitenruder wurde an die Seitenruderfinne angepasst
und mit zwei Polyesterscharnieren ge- lenkig
eingerichtet. Im hintersten Rumpfteil konnte das
Seitenruderservo eingebaut und mit einem kurzen Ge- stänge
das Seitenruder angelenkt. Je Seite können etwa 45°
Ausschlag gesteuert werden. Elektrisch werden die
beiden Servos mit einer 0,14²-Leitung im Rumpfinneren
angeschlossen.
Der An- und Abbau des
Höhenruders ist eine heikle Arbeit, es muss aber wegen der
filigranen Ausführung zum Transport abgenommen
werden.
Flügelauflage
Um mir die Arbeit zu erleichtern, wählte
ich eine einfache Flügelauflage, bei der die Tragflächen
mit ihrer V-Form aufliegen und mit Gummiringen
am Rumpf befestigt werden. Dazu wurden vier Balsateile mit V-Form- Abschrägung hergestellt und mittig
zusammengeklebt, sodass eine Auflage für die vordere
oder hintere Flügel- kante zustande kommt.
Um die Flügel gemäß dem Schwerpunkt am Rumpf
zu positionieren, wurde der Rumpf mit komplettem
Leit- werk, samt Akku, Regler und Empfänger,
aber ohne Propeller händisch ausgewogen. An der Stelle
wo der Rumpf in der Waage war, wird der Flügel
mit dem angegebenen Schwerpunkt (62mm ab Nasenleiste)
ange- ordnet und die V-Form-Auflagen mit
Doppelklebeband aufgeklebt (damit sie noch verschoben
werden kön- nen). Auf den Auflagestücken wurde
vor der Nasen- und nach der Endleiste ein Balsastücke
aufgeklebt, die zur genauen Einortung der
Tragfläche dienen.
Die Befestigung der
Flügel erfolgt mit 2 Stk. 10mm x 110mm x1mm Gummiringen.
Der Flügel sitzt richtig am Rumpf, wie der
optische Vergleich mit dem Höhenruder zeigte.
Fertigstellung
und Flugvorbereitungen
Die Einstellung des Schwerpunktes kann
erst nach der Montage eines Spinners erfolgen. Um den
Schwer- punkt ohne Bleizugabe zu erreichen,
musste für die notwendigen Teile der richtige Platz
gefunden werden. Im Voraus wurde eine
Möglichkeit gesucht, dass der Empfänger im Rumpf nahe
der Nasenleiste unterge- bracht wird und der
LiIon-Stangenakku im vorhandenen Rumpfausschnitt
nach hinten eingeschoben wird und dabei im
vorderen Bereich auf dem Regler zu liegen kommt. Im
Rumpf ist es nun eng geworden, denn die Kabel und die
großen Stecker füllen den Raum im Rumpf vollständig aus.
Der Akku und die Stecker werden mit dem
ausgeschnittenen Deckel verschlossen und vorläufig mit
einem Gummiring verschlossen gehalten.
Die
realisierte EInbausituation des in den Rumpf
eingeschobenen Empfängers ist etwa in der Nähe der Nasenleite.
Vor dem Empfänger liegt der Stangenakku. Dessen Schutz
gegen Verrücken nach hinten erfolgt so, dass
ein Bowdenzugröhrchen mittig durch
den Rumpf geschoben wird. Das Röhrchen kann entfert
werden, damit der Empfänger bei Bedarf
herausgezogen werden kann.
Die
Erprobung des Motors
Nach der
Montage des Spinners wurde der Motor getestet. Die
Erwartungen wurden leider nicht erfüllt, denn der
kleine Motor ist eben klein und schwach. Der gefühlte
Motorzug sollte aber ausreichen, das leichte Modell in
flachem Steigflug in die Höhe zu bringen. Besser wäre
wohl ein Getriebemotor gewesen, doch der war mir für
dieses Experimentalflugzeug zu teuer. Die gemessene
Stromaufnahme beträgt 6,7A (12A Motormax.)
Erste
Flüge
Bei
nahezu Windstille wurde das Modell eingeworfen, wobei
der ungesteuerte Wurf auf Kopflastigkeit hinge- wiesen
hat. Dennoch wurde der erste Flug gestartet, wobei der
Segler sehr gemächlich und flach in die Höhe stieg.
Um im Horizontalflug zu bleiben, reichte die volle
Höhenrudertrimmung gezogen nicht aus und der Flie- ger
musste ständig gezogen geflogen werden. Die Erreichung
größerer Höhe als 50m bedarf langer Motor- laufzeit,
wenn keine Aufwinde mithlefen. Bei 7,6A max.
Stromaufnahme ist der 2900mAh Akku lange als Energiespender
verwendbar. Die Steuerung des Seitenruders funktioniert
gut und das Modell lässt sich auch in engen
Kurven fliegen. Die abschließende Landung verlief
erfolgreich.
Nach Erhöhung detr EWD
erfolgte am Folgetag ein neuerlicher Flugtest. Diesmal
steig das Modell ohne ziehen zu müssen von
alleine, jedoch dann so stark, dass der Motor an seine
Leistungsgrenze kam und dann nachgedrückt
werden musste. Nachdem eine ausreichende Flughöhe
erreicht war, wurde das Fluggebiet er- kundet,
ob irgendwo Aufwinde bestehen. Um einen horizontalen
Flugzustand zu erreichen, musste auch dies- mal
die volle Höhentrimmung hochgeschaltet werden. Damit
kam nahezu ein Horizontalflug zustande. Die
Windgeschwindigkeit an dem Tag lag bei 3m/Sek , also
kein starker Wind. Während des Abflieges des Geländes
sollte wieder der Motor eingeschaltet werden, doch es
kam kein Steigflug zustande. Mit der vorhan- denen
Flughöhe war es möglich, wieder näher heran zu fliegen,
doch dabei kam es zu starken Pumpbewe- gungen,
die kaum abzufangen waren und zum Verlust an Flughöhe
führten. Schon etwas näher herangekom- men, konnte
ein neuerleicher Pumper des Modells nicht abgefangen
werden, worauf es am Boden aufschlug.
Reparatur
und Ursachenforschung Der
Grund für die kaum aussteuerbaren abrupten
Pumpbewegungen dürften ein Reichweitenverlust des Empfängers
sein, so war der erste Gedanke zu dem Fehlschlag. Schon bei der Erprobung in der Garage fiel auf,
dass bereits nach 15m Entfernung die Ruder zu zucken
begonnen hatten, was nicht überragend gut ist.
Jedoch
bei der Reparaturarbeit am Höhenruder und beim EInbau
eines 2,4 Ghz Jeti-Empfängers zwischen den
Flügelauflagen fiel
auf, dass das Pumpen einen anderen Grund
haben könnte. Es zeigte sich bei den damit
zusammenhängenden Funktionstetst, dass der Motor nur bei der ersten
Einschaltung mit Vollast lief, bei nachfolgenden
Einschaltungen
nur ganz langsam. Daher wird es so gewesen sein, dass
ich den Motor einschaltete, der aber mangels
Leistung kaum Steigen brachte. Wegen der Entfernung
konnte ich die Motor- geräusche nicht hören und
abschätzen und zog das Modell, um die Steigleistung zu erhöhen. Das
führte zum Überziehen des Modells und den
damit zusammenhängenden Pumpaktionen, die dreimal hintereinander, mit abnehmender
Höhe der Abfangversuche, schließlich zum Aufprall
führten. Hätte ich das Modell ausgleiten lassen,
wäre wohl kaum ein Schaden entstanden.
Die Fehlersuche
ergab, dass offenbar der 9.-€ billige No Name-Regler
schadhaft war und ein anderer ein- gebaut
werden musste, der funktioniert. Um
beim nächsten Flugversuch bsseres Gleiten zu erreichen, wurde die EWD erhöht. Neue
Flüge
Nach den Reparaturen
wurden zwei Flüge am Mollmannsberg erfolgreich
durchgeführt. Bei schwachem Wind mit ca. 3m/sek
und mit windstillen Fasen, erfolgte der erste Start
gegen den Wind. Das Modell stieg im Winkel
von ca. 30° und mehr, wodurch es zum Überziehen kam.
Durch Zurücknahme der Leistung flachte der Steigwinkel
ab und das Modell stieg mit gehaltenem
Tiefenruderausschlag schön in die Höhe. Nach
Abschaltung des Motors begann ein angenehmer
Gleitflug. Das halbe Höhenruder wirkt ausreichend gut,
ebenso das Seitenruder. Die Höhenrudertrimmung
in Neutralstellung reichte bei den vorherrschenden Windverhältnissen nicht aus,
um die Höhe
halten zu können. Mit voller Hochtrimmung ist der Flug
ohne viel Zwischendurch-Ziehen wun- derbar
möglich. In einer Thermikfase stieg der Solong auf
geschätzt 120m und weiter, sodass die Fluglage manchmal
schwierig auszumachen war. Mit vorsichtigem
Drücken und in weiten Kreisen konnte die Höhe abgebaut
werden.
Die Landung gelang während einer Flaute und
endete fast vor den Füßen.
Beim
zweiten Start wurde der Ruderweg des Tiefenruders um 20%
erhöht, wodurch Überziehungen ausge- steuert
werden können. Bei diesem Flug wurde wieder eine große
Höhe erreicht und diesemal versucht, mit voller
Tiefenrudertrimmung langsam aus der Thermik herauszufliegen. Das
gelang ohne kritischer Flug- zustände. Die Landung
erfolgte gezogen und weich, jedoch einige Meter
entfernt.
Zusammengefasst ist beim Fliegen
zu beachten, dass nur ein flacher Steigflug von etwa 20°
geflogen wer- den sollte, wobei mit dem Höhenruder
angepasst tief gesteuert werden muss. Um bei schwachelm
Wind die Höhe halten zu können oder leicht zu
steigen, genügt es, die volle Höhenrudertrimmung
einzustellen. Um aus einer Aufwindzone
gefahrlos herausfliegen zu können, genügt es die
HR-Trimmung voll auf Drücken zu stellen. Das Flugverhalten
des Modells ist teilweise heilek aber hervorragend und eher langsam,
also ein Opa-Flieger. Die Empfehlung von O.Czepa
wurden umgesetzt und
die EWD auf 3,5° (bis 5°) erhöht.
Dritter
Flugversuch
Vom Konstrukteur des
Modells bekam ich nach einer Beschau einige Tipps,
welche für die Verbesserung des Modells sinnvoll
wären. Die EWD erhöhen (geht bis 5°) und die 9x6
Propellerblätter montieren. Gesagt, getan, der
Start war ungemütlicher ausgefallen. Zog der Motor jetzt
sooo viel mehr? oder reichte das Aus- maß des Tiefenruderweges
nicht? Im Gleitflug hat sich die Vergrößerung der EWD
insofern positiv ausgewirkt, dass jetzt die
Höhe mit der Trimmung in Neutral gehalten werden konnte.
Nach einem fast 25 Minütigen Flug kam es wegen
Unterflie- gung des Geländes zur einem kurzen
Empfangsausfall. Das Gas geben führte zu einem nicht mehr
sicht- baren Überziehen des Modells und durch das
ungesteuerte Pumpen zu einem Absturz außer Sicht. Alle Teile konnten wieder gefunden werden und erfreulich war,
dass die Reparatur einfach war.
Reparatur Die
Bruchstellen des Rumpfes wurden mit Sekundenkleber
geklebt und z.T. mit Verstärkungen aus 0,6mm Sperrholz
beklebt. Auch an der Rumpfspitze wurden Verstärkungen
aufgeklebt und eine neue Motorverklei- dung angefertigt.
Weiters wurde auf Hinweis von Hr. Czepa der Motorsturz
drastisch vergrößert. Man wird sehen ob dadurch
das Überziehverhalten im Steigflug verbessert wird. Die Flügelenden wurden
wieder an- geklebt
und die Flügel danach ausgewogen. Zuletzt wird der
Schwerpunkt neu eingestellt, damit Solong II wieder
einsatzbereit ist. Das Fluggewicht beträgt
jetzt 860g (vorher 755g). Der 9x5 Propeller wurde wieder montiert.
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der Rumpf ist gekürzt |
Ansicht der Tragflächen und Rumpf |
das Flügelprofil |
die Form der Tragflügel |
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Ansicht Höhen- und Seitenruder |
Motorbefestigungen eingeklebt |
der Motor ist montiert |
Ansicht auf die Eckleisten |
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der Regler passt hinein |
das HLW mit halberr Ruderklappe |
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das Höhenruderservo |
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Seitenruderservo |
und so sieht das Leitwerk aus |
provisorisch adaptiertes Modell |
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provisorisch adaptiertes Modell |
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Farbmarkierungen |
alles was in den Rumpf hinein muss |
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Regler, Akku und Stecker haben Platz |
Ansicht des Rumpfes |
Motor mit Prop und Spinner |
Anschlag für Akku |
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Ansicht der Flügelbefestigung |
die Motorverkleidung
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neue Organisation im Rumpf |
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nach dem Erstflug |
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endlich fliegt der Solong II super |
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Absturz Mollmannsberg |
Rumpfschaden |
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geklebt mit Verstärkung |
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repariert mit Verstärkungen |
der Solong ist wiedser einsatzbereit |
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