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    VT 5045.07, "Roter Pfeil" ÖBB (Kleinbahn)  -  Servicearbeiten und Zwischenwagenbau
 
 
 Es ist für einen patriotischen Sammler immer interessant, an ein Bahnmodell von
 KLEINBAHN heran zu kommen, welches untypisch und nur sehr selten ist. So
 verhält es sich auch bei dem zweiteiligen Elektrotriebwagen "Roter Pfeil", der
 von Kleinbahn zwischen 1953 und 1958 in geringer Stückzahl hergestellt worden
 ist. Das Modell basiert auf keinem österreichischen Vorbild, doch gab es in
 Deutschland ähnliche Triebwagen (ET25 und ET11).  

 Durch einen glücklichen Zufall konnte ich einen alten Freund finden, der einige alte 
 Gustostücke an Lokomotiven von verstorbenen Kollegen "geerbt" hatte und mit dem
 ich einen Tausch gegen mein Modellflugzeug "Piper Tri Pacer" vereinbaren konnte.

 Das Modell von KLEINBAHN ist ein Pandant zum "Blauen Blitz" und ist technisch
 identisch aufgebaut und weist auch nur einen Antriebsmotor auf. Eine Kopie der
 Seite aus dem Kleinbahn-Katalog zeigt und beschreibt den Triebwagen aus frühen
 Modelleisenbahntagen.

 

Roter Pfeil Doppeltriebwagen, Kleinbahn 1953
 Roter Pfeil Kleinbahn (1953) - Video
eventuell das Vorbild ET 25?
 Die Servicearbeiten am Roten Pfeil  VT 5045.07

 Als ich die Modelle erhielt konnte ich mich über deren guten Zustand erfreuen und darüber hinaus gab es auch
 noch die Originalverpackungen dazu. Wie bei allen meinen ergatterten alten Kleinbahn Modellen "steckte" auch
 hier der Motor. Natürlich führte ich auch hier ein Service durch, welches eine Grundreinigung der Antriebsfahr-
 gestells und Motors beinhaltet.

 Da der Vorbesitzer die Umschaltmöglichkeit der Stromversorgung zwischen Unter- und Oberleitung entfernt hat
 und offenbar keinen Stromanschluss mehr wollte und so der TWG gelagert worden ist,  konnte ich im Zuge
 der Wiederherstellung der Verdrahtung auch die Umpolung des Triebwagens durchführen. So kann ich den
 Triebwagen auf Gleisanlagen im Sinn der Fahrtrichtungsnorm mitfahren lassen.

 Um jedoch die Umpolung zustande zu bgringen, musste der an einer Kohlebürstenhalterung angelötete Rad-
 schleifer entfernt und auf einer Printplatte neu montiert werden. Dazu war die Herstellung einer Kunststoffhalte-
 rung (2mm GFK-Platte) und einer M2-Gewindebohrung im Fahrgestell nötig. Der Schleifer muisste dann mit
 einem u-förmigen kleinen Stück Berylliumblech und Sekundenkleber auf der Haltevorrichtung befestigt werden.
 Um mit dem Motorgehäuse einen Kurzschluss zu verhindern wurde ein Schrumpfschlauch über den Schleifer-
 arm geschoben. Heikel war auch die Herstellung eines ausreichenden Abstandes zwischen der ehemaligen
 Befestigung des Schleifers an der Kohlenhalterungsschraube und der neuen Schleiferposition auf der Print-
 platte. Mit einem kleinen Stück Isolierband konnte zusätzliche Isolationssicherheit erreicht werden.

 Abschließend wurden die vom Vorbesitzer ausgebauten Cellolonstreifen der Fensterscheiben wieder einge-
 klebt, doch passten sie nicht mehrganz genau mit den Klebstellen überein, sodass man alte Klebstoffreste
 an einigen Stellen erkennen kann.

 Dann folgte die Verstärkung des Aluguss-Rahmens hin zur Drehgestelllagerung, die sehr leicht verbogen
 werden kann und nach einem Bruch nahezu unreparabel ist. Mit Sekundenkleber wurde zwei harte kleine 3mm
 Messingdrahtstücke  an dem li. und re. Tragrahmen im Übergangsbereich zur Bodenplatte angeklebt. Das
 bringt zusätzliche Festigkeit und den Schutz des nicht mehr auftreibbaren Fahrgestellrahmens.

 Der vorletzte Arbeitsschritt bestand in der Nachbesserung der Lackierung der Bodenplatten und bei den Dreh-
 gestellen die hier noch aus Alu-Druckguss sind. Auch die je vier Halteschrauben der Karosserien musste farb-
 lich nachgebessert werden, wie auch eine teilweise eine Verschönerung der silbrigen Wagenschürzen nötig
 war. Nach der Trocknung wurde das Antriebsdrehgestell geschmiert und einige Minuten lang laufen gelassen.
 Beim Zusammenbau kamen Zweifel auf, ob sich das Drehgestell frei bewegen kann. Es besteht Verdacht, dass
 der Oberteil des Motors mit den Kabeln am Wagendach scheuert. Doch das wird behoben, wenn der Trieb-
 wagen der Fahrerprobung unterzogen wird.

 Bei den Testfahrten lief anfangs alles normal und erfreulich. Dann, nach gut einer halben Stunde flotter Fahrt,
 trat plötzlich ein Phänomen auf, nämlich, dass der Motor nicht mehr in Rückwärtsrichtung anlaufen wollte, ohne
 dass man auf das Modell sanften Druck ausübt. Eine Zerlegung des Motors folgte, eine Reinigung mit Spezial-
 benzin und nach dem Zusammenbau wieder die Ölung. Nun sollte der Motor einwandfrei laufen. Doch das Pro-
 blem war noch immer da. Als nächster Versuch zur schnellen Fehlerbehebung wurde ein etwa gleich alter
 Motor beschafft. Nach dessen Reinigung, Sevice usw. und dem Einbau im Triebwagen, fuhr dieser sofort an.
 Auch in der Rückwärtsrichtung fuhr er, vielleicht eine Spur langsamer. Doch auch hier trat das selbe Problem
 auf, in Rückwärtsrichtung lief er nach längerem Betrieb nicht selbst an. Möglich, dass es ein Temparaturproblem
 gibt, welches bei den anderen Loks dieser Marke noch nie aufgefallen war. Wenn der Zug kalt ist, dann funktio-
 niert das eine Weile lang einwandfrei; und in Vorwärtsrichtung fährt der Wagen ohnedies problemlos.

 Eine Idee hätte ich, nämlich dass bei Rückwärtslauf sich die Achsen in ihren alten und abgenützten Lagerboh-
 rungen verkanten und dadurch im Getriebe der Widerstand zu groß wird und der Motor diese Leistung nicht auf-
 bringen kann. Durch eine neuerliche Reinigung des Fahrgestells und nachfolgend eine Ölung dürfte sich im Mo-
 ment das Problem gelöst haben. Offenbar liegt es entweder an Verharzung oder an der Verkantung der Achsen
 im Fahrgestell. Egal, jetzt läuft er wieder und ich freue mich.

 Zwischenwagenbau
 
 Es gibt für den Blauen Blitz, noch weniger für den noch selteneren Roten Pfeil Zwischenwagen. Nachdem die
 Originaltreue beim Roten Pfeil ohnedies nicht von Bedeutung ist, kann ein Schürzenwagen vom Kleinbahn
 Schnellzugwagen sortiment, verwendet werden. Allerdings sind Ändertiungen bei den Kupplungen nötig,
 farblich passen die Wagen einwandfrei zum Roten Pfeil.
 Mehr über den Umbau ist unter Zwischenwagen für Roten Pfeil  zu sehen. Mit dem Zwischenwagen sieht
 die Garnitur etwas vollwertiger und interessanter aus.

 Nach einigen Jahren fand ein Gesinnungswandel bei mir statt und ich beschaffte alte rot/elfenbein farbene
 Wagen sehr günstig dazu. Nach Begradigung derer Bodenplatten aus Zinkal mittels Wärmebehandlung,
 konnte ich mit den zwei als Zwischenwagen angedachten Schürzenwagen, nun einen schönen fünfteiligen Zug
 zusammenstellen. Das bedingte bei den umgebauten Wagen wieder den EInbau neuer Kupplungen.
 Ungeachtet dessen störte mich die doch ungleiche Wagenhöhe der Zwischenwagen gegenüber dem Roten
 Pfeil, sodass mir der Rückbau gelegen kam.
 Daher wird es den Roten Pfeil nicht mehr mit Zwischenwagen geben, sondern nur im Originalzustand.

       
Ansicht des TWG Roter Pfeil nach der Zerlegung die gereinigten Teile Anbau eines isolierten Schleiferhalters
       
     Routentafel: Wien-Bregenz   das Drehgestell (wie beim Blauen Blitz)
Garnitur mit Zwischenwagen                                                Fahrvideo     
Vorbilder ET 25 oder  ET 11    
Seitenkopie aus dem KLEINBAHN Katalog  ET 25   ET 11